All seine Bücher verfaßte Steiner auf der Grundlage des Herz-Denkens, das einen wahren Quantensprung in der Bewußtseinsentwicklung der heutigen Menschheit bedeutet. Will man die wahre Dimension dieses Quantensprunges vom Kopf-Denken zum Herz-Denken begreifen, der durch Rudolf Steiner am Ende des 19. Jahrhunderts in die Welt kam, so muß man sich diesen Sprung so gewaltig vorstellen wie den Übergang vom homerisch-mythischen Bewußtsein zum logischen Denken vor 2500 Jahren in Griechenland. Auf die dem Herz-Denken zu Grunde liegende »menschliche Systematik« (1) der Wesensglieder wies Steiner selbst immer wieder hin. – Diese Systematik ist die eigentliche Codierung, die angibt WIE der Leser die Bücher »anders lesen« soll. Durch diese Codierung ist in Steiners Büchern hinter dem logischen Inhalt ein zweiter, ein rein geistiger Inhalt – der wirkliche Inhalt – verborgen, den man nur in eigener Anstrengung hervorbringen kann. Dieser rein geistige Inhalt bringt den Leser während des »mitschwingenden« Lesens direkt in Verbindung mit der Wesenheit, aus der die ausgesprochenen Gedanken entspringen und inspiriert ihn unmittelbar, den Inhalt im »rechten Sinne«(2) zu verstehen.
Die energetische Schwingung eines rein geistigen Inhaltes reinigt und stärkt die Aura, richtet die Chakren aus und bringt das Alltags-Ich dem Wahren Ich immer näher; sie erzeugt dadurch eine gesundende und harmonisierende Wirkung im ganzen Menschen. In diesem Sinne sind Steiners Bücher tatsächlich als Heilmittel zu betrachten.
Um diese Wirkung in sich selbst zu erzeugen und zu erleben, muß man sich auf den Text konzentrieren, ihn so aufmerksam lesen und »mitdenken«, daß man die Gedanken nicht bloß wie gewöhnlich als Information aufnimmt, sondern in den Gedankengang selbst hinein schlüpft, ihn in der Seele mitschwingen läßt, mit ihm völlig eins wird, bis man selbst den in den Büchern sich entfaltenden Gedanken so denken kann, als ob dieser ein eigener wäre.
Das bedeutet, daß man während des Lesens nicht sofort über den Inhalt des Gelesenen nachdenkt, ihn interpretiert oder mit anderen Inhalten assoziiert, sondern ganz in die Gedankenschwingung nur des Gelesenen eintaucht. Selbstverständlich ist es empfehlenswert, über den Text auch nachzudenken, dies aber entweder vor oder nach dieser Art des energetischen Herz-Lesens.
Den Ursprung für die Code-X Ausgabe finden wir in der Forschung George O'Neils (1906-1988), der im Jahre 1938 begann sich die Frage nach dem Wesen und der Systematik des Herz-Denkens im Werk Rudolf Steines zu stellen; ihre Beantwortung machte er sich für den Rest des Lebens zu seiner Aufgabe. 1974 stieß Florin Lowndes (*1938) zu diesem pionierhaften Forschungsprojekt hinzu. Durch die epochale Entschlüsselung der Systematik des Herz-Denkens durch George O'Neil und Florin Lowndes erscheinen Rudolf Steiners Bücher nun in der Code-X Studienausgabe decodiert.
Für die Code-X Studienausgabe werden die Originaltexte der Bücher Rudolf Steiners in der Ausgabe letzter Hand verwendet und deren Gedankenformen offen gelegt. Die unter dem Gesichtspunkt des Herz-Denkens sich ergebenden Besonderheiten eines jeden Buches werden in einer entsprechenden Einführung von Florin Lowndes beleuchtet.
Aber nicht nur die Decodierung des Herz-Denkens schafft ein Novum, sondern auch Florin Lowndes' künstlerische Gestaltung der Bücher als Gedanken-Partituren. Was es bisher nur für die Musik gab, wurde völlig neu auch für das Denken kreiert: ein Notationssystem für Herz-Gedanken. Eine solche Gedanken-Partitur – ähnlich einer Dirigenten-Partitur – ermöglicht dem Leser, sich auf jeder Seite die Gedanken-Übersicht über das ganze Buch zu verschaffen und darüber hinaus ein Gedanken-Erleben in sich zu erzeugen, das ihn mit den rein geistigen Inhalten aufs Tiefste verbindet.
Vom Schreiben bis zur Gestaltung ist alles aus einem Guß, was den Büchern der Code-X Studienausgabe eine ganz besondere Kraft verleiht.
Quellennachweis
1 GA 302a S. 93
2 GA 13 S. 49
Die 21 Bücher Rudolf Steiners